Sind Sportwetten in Deutschland legal?

Diese Frage stellt sich immer wieder und wird insbesondere in Deutschland oft heiß diskutiert. In Deutschland gab es bis vor Kurzem ein staatliches Wettmonopol, dass für alle Bundesländer galt. Der einzige staatliche Wettanbieter war Oddset und streng nach dem Gesetzt durften auch nur dort Wetten abgeschlossen werden. Hinzu kommen zahlreiche Wettbüros die teils legal teils in die einer gesetztlichen Grauzone operierend Sportwetten anbieten und dabei meist deutlich bessere Quoten herausgeben als die bei Oddset der Fall ist.

Noch schwieriger gestaltet sich das Wetten im Internet, wo ein Großteil der sportwetteninteressierten Bevölkerung in Deutschland ihre Wetten abgibt. In Deutschland lag das Wetten im Internet bei Wettunternehmen mit Sitz im Ausland laut Gesetz lange Zeit ebenfalls in einer rechtlichen Grauzone und es war rechtlich zwar nicht erlaubt im Internet Sportwetten abzugeben, wurde aber auch nicht strafrechtlich verfolgt. Der Grund ist recht einfach erklärt. Das staatliche Wettmonopol wurde mit der Begründung den Markt besser kontrollieren und gezielter gegen Spielsucht vorgehen zu können eingeführt und Oddset als einziger staatlicher Wettanbieter zugelassen. Neben der Spielsuchtbekämpfung versprach man sich hiervon sicherlich auch erhöhte Steuereinnahmen für den Bundeshaushalt. In der Realität sah es jedoch so aus, dass immer noch zahlreiche Wetten Online im Ausland abgeschlossen wurden und nicht nur die Spielsuchtkontrolle fast unmöglich wurde, sondern auch mögliche Steuereinnahmen ausblieben und ins Ausland flossen. Zudem konnte Deutschland das Sportwettenmonopol nicht mit aller Macht durchsetzen, da es gegen geltendes EU-Recht verstieß und insbesondere die Niederlassungfreiheit nicht gewährleistet war.

Im Jahr 2011 hat dann ein Umdenken stattgefunden und wie einige sicherlich mitbekommen haben, wurden nicht zuletzt aufgrund wachsenden Drucks durch die führenden Wettanbieter und den Europäischen Gerichtshof, unterschiedliche Vorschläge zur Öffnung des Glücksspielmarktes von den Bundesländern unterbreitet. Die große Mehrheit der Bundesländer waren für eine Teilöffnung und die Vergabe von mittlerweile 20 Lizenzen unter starken Restriktionen und einer für die Wettanbieter unzumutbaren Besteuerung an ausgewählte Sportwettenanbieter. So soll der Markt weiterhin kontrolliert werden können und die Steuereinnahmen deutlich gesteigert werden. Schleswig Holstein hat bei diesem Plan jedoch nicht mitgemacht und mit Unterstützung der großen Wettanbieter eine komplette Öffnung des Marktes angestrebt mit weitaus realistischeren Steuerabgaben, die seit Beginn des Jahres 2012 in Kiel auch durchgesetzt wird. So soll jeder Sportwettenanbieter eine Lizenz in Deutschland erhalten. Die ersten Lizenzen wurden mit einer Gültigkeit bis 2018 bereits vergeben und die Öffnung des deutschen Sportwettenmarktes hat somit begonnen.

Die meisten Sportwettenanbieter haben ihren Sitz jedoch immer noch im Ausland und können derzeit nur über das Internet erreicht werden. Die Teilnahme mit Wohnsitz in Deutschland ist demnach zwar möglich die Rechtslage jedoch immer noch nicht ganz klar.

Die aktuellen Entwicklungen sind sehr positiv für den Sportwettenmarkt und die rechtliche Grauzone ist dabei einem geregelten und frei zugänglichen Markt in Deutschland zu weichen.